Beschreibung
Der vorliegende Band geht von zwei Prämissen aus: zum einen,
dass sich ein Interpretationsansatz besonders gut begreifen
lässt, wenn er an einem konkreten Beispiel erprobt wird, und
zum anderen, dass sich unterschiedliche
Interpretationsansätze besonders gut miteinander vergleichen
lassen, wenn sie auf ein einziges Objekt bezogen werden.
Diese innerhalb der Game Studies kaum gebräuchliche Form von
doing theory vermag in der Lektüre verschiedener
Analysen
erfahrbar zu machen, dass sich die Komplexität gerade des
Computerspiels nicht hinreichend aus nur einer Perspektive
interpretieren lässt. Zusammengenommen zeigen die hier
versammelten Beiträge den Ertrag wie auch die zwangsläufige
Unvollständigkeit einer Einzelanalyse auf und betonen die
Stärken einer vielstimmigen Interpretation. Exemplarische
Objekte der Analyse und dieser hermeneutischen Haltung
kongenial sind Portal und Portal 2. Um beide Spiele erfassen
zu können, müssen immer wieder verschiedene analytische
Ansätze ineinanderspielen, und Übergänge, die sich zwischen
diesen eröffnen, machen erkennbar, dass sich einzelne
Herangehensweisen nicht verabsolutieren lassen. Damit lässt
sich der vorliegende Band sowohl als ein Beitrag zu den Game
Studies verstehen, der die Bedeutung und Reichweite von
Interpretationsansätzen betont, die unterschiedlichen
Disziplinen und Methoden verpflichtet sind, als auch als
Kompendium zu Portal, das mannigfaltige Reflexionen über
eines der berühmtesten Computerspiele überhaupt bündelt.