Beschreibung
Alltag im Ghetto, Gewalt auf der Straße, aber ein ungebrochener Stolz auf die städtische Herkunft: Weltweit berichtet Rap-Musik von den verrufenen Ecken der Stadt. Am Beispiel von Marseille diskutiert der vorliegende Band popkulturelle Repräsentationen des Urbanen. Auf der Grundlage von Liedtexten, Musikvideos und Medienberichten zeigt der Autor, dass Rap in und aus Marseille mehr ist als eine lokale Kopie des US-amerikanischen HipHop. Die Musik vermittelt vielmehr Besonderheiten der Mittelmeermetropole, wie sie seit langer Zeit in verschiedenen Feldern der Kultur zum Ausdruck kommen.
“Daniel Tödt ist es mit seiner Studie gelungen, dem Leser die Besonderheit des Marseiller Rap nicht zuletzt im Vergleich zur Rap-Szene in Paris zu verdeutlichen. Indem er die kulturelle Textur der Stadt entschlüsselt, glückt es ihm überdies, ein Bild von der Eigenart Marseilles zu zeichnen, wie sie im Imaginären der Stadt zur Geltung gelangt. Ein Buch, das Musik- und Stadtforschung aufs glücklichste vereinigt.”
Rolf Lindner
“Die Stärke Tödts liegt in seinem innovativen Ansatz, Rap-Analyse und Stadtforschung zu verschränken, sowie in seiner Klarheit und Präzision. Das Buch sei allen, die sich mit der kulturellen Topografie Marseilles, der Hip-Hop-Kultur aus dem Süden Frankreichs oder aber mit der Verschränkung von beidem beschäftigen wollen, nahe gelegt.”
Susanne Stemmler, Bulletin des Archivs für Textmusikforschung, Nr. 29, April 2012.
“Wie Daniel Tödt in seiner (…) exzellenten Studie (…) darlegt, ist es den Rappern von IAM damals gelungen, all den Zuschreibungen, die Marseille zum Nachteil gereichten, durch einfache semantische Verschiebungen ein positives Identifikationspotential anzudichten.”
Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.04.2013.
“Daniel Tödt’s book firmly inscribes itself in the ever-expanding library of serious scholarship available on the cultural productions of ethnic minority populations in France…[It] points to the interconnectedness of research conducted in multiple global sites, marked by different research and language traditions, yet sharing points of commonality when it comes to the concern with improving our understanding of the historical roots of contemporary societal challenges.”
Dominic Thomas, Research in African Literatures, 43/2 (2012).
http://muse.jhu.edu/journals/research_in_african_literatures/
toc/ral.43.2.html
“Das Buch stammt ganz offensichtlich aus der Feder eines HipHop-Fans mit umfassender Kenntnis der Musik und spezifischen Codes.”
Alex Engelen, Juice.de, 29.12.2012.
http://www.juice.de/news/vom-planeten-mars
“Wir haben es hier mit einem souveränen und intimen Kenner der Materie zu tun, der Marseille und die Hip-Hop-Szene versteht, als wäre er identitär mit ihr verschmolzen. (…) Es bleibt der besondere Vorzug des Buches, auf Desiderate in der Stadtforschung hinzuweisen: Randständiges in den Blick zu nehmen, neue Städtevergleiche zu wagen.”
Georgios Terizakis, Dérive – Zeitschrift für Stadtforschung, Nr. 50, Januar 2013.