Beschreibung
Die Schriftenreihe des Medienhaus Wien widmet sich aktuellen
Fragestellungen aus der Medienpraxis. Band 1 greift einen zentralen Aspekt
der Medienethik auf: die Selbstregulierung. Mit der zunehmend wichtigen
Steuerungs- und Orientierungsfunktion von Medien in der
Informationsgesellschaft wächst die Verantwortung der ProduzentInnen,
wächst damit die Relevanz ethischer Regeln und Entscheidungen.
Gleichzeitig verstärken Kommerzialisierung, Konzentration und Konkurrenz
den Druck auf Journalisten und Journalistinnen. In dieser Situation wird
es immer schwieriger, berufsethische Normen einzuhalten; wird es immer
notwendiger, sie permanent zu diskutieren und zu aktualisieren. Doch die
Verantwortung dafür kann nicht ausschließlich den Individuen überlassen
werden. Medienethik braucht Raum, braucht Organisationsformen. In
Österreich gibt es diesen Raum seit der Auflösung des Österreichischen
Presserats 2002 nicht mehr.
Aus der Analyse der historischen Entwicklung in Österreich, der
Darstellung der kommunikationswissenschaftlichen Debatte und dem Vergleich
internationaler Modelle werden in diesem Band Erfolgsfaktoren für
Medienselbstregulierung im Spannungsfeld zwischen Medienökonomie und Ethik
abgeleitet.