Beschreibung
Der amerikanische Talmudgelehrte Daniel Boyarin sucht kreuz und quer
verlaufende Linien zwischen Juden und Christen in der Spätantike. Genaue
Abgrenzungen waren nach ihm zu dieser Zeit noch kaum möglich. Er ersetzt
die beiden Pole durch ein religiöses Kontinuum, auf dem Nähe und Distanz
zueinander als fließend erscheinen. Das führt zur Frage nach einem
treffenden Modell der gegenseitigen Ausdifferenzierung. Boyarin hält
diesen Weg für länger und enger aufeinander bezogen als meist angenommen.
Er liest rabbinische und patristische Texte mit dem Anliegen, ihre
Beziehung zueinander aufzudecken. Seine Thesen werden im vorliegenden Buch
systematisiert und auf ihre Relevanz für das jüdisch-christliche Gespräch
hin befragt.