Beschreibung
Die Klage, die Kudrun und die Rosengärten stehen bis heute im
Schatten des Nibelungenliedes. Dabei sind diese Texte des 13. Jahrhunderts mit
dessen Darstellung eng verwoben und präsentieren die weibliche Protagonistin Kriemhild in
daran anknüpfenden aber auch abweichenden neuen Rollenkonfigurationen. Der
Facettenreichtum der mittelalterlichen Darstellungen und deren `nibelungische Ambivalenz’,
die ursprünglich wohl für deren Faszination ausschlaggebend waren, gehen in modernen
Dramen-Bearbeitungen wie z.B. von Ludwig Uhland, Friedrich Hebbel und Max Mell
verloren. Ähnliche Tendenzen sind auch beim entscheidenden Medienwechsel zu Beginn
des 20. Jahrhunderts zu beobachten – z.B. in dem Textbuch zu Fritz Langs Stummfilm
Die Nibelungen von Thea von Harbou.