Beschreibung
Im Zweiten Weltkrieg und nach dessen Ende kam es zur Flucht
und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den
Ostprovinzen des Landes und aus Ländern Ost- und
Südosteuropas. In Sachsen-Anhalt hatte dies die Aufnahme von
mehr als einer Million Menschen zur Folge. Entgegen der
Hoffnung der Betroffenen zeigte sich, daß die Vertreibung
eine unumkehrbare Maßnahme und die Aufnahme und
Eingliederung der Vertriebenen in die Gesellschaft eine
zwingend notwendige Aufgabe war.
Der Autor interpretiert die beginnende Integration als einen
Sozialprozeß auf Gegenseitigkeit, bei dem er in erster Linie
die Chancen der Vertriebenen gegenüber den Einheimischen
untersucht. Anhand bisher weitgehend ungenutzter Quellen
stellt er dar, wie die Vertriebenen seit 1945 in
Sachsen-Anhalt aufgenommen und welche Maßnahmen eingeleitet
wurden, um sie mit Wohnraum, Arbeit, Lebensmitteln, Kleidung
und Haushaltsgegenständen zu versorgen, welche Initiativen
die Vertriebenen selbst ergriffen und welche Probleme sie
dabei zu lösen hatten.