„Imago boni Principis“

ab 25,90 

Anne-Lott Zech

Der Perseus-Mythos zwischen Apotheose und Heilserwartung in der politischen Öffentlichkeit des 16. Jahrhunderts

ISBN 978-3-8258-4078-6
Band-Nr. 4
Jahr 2000
Seiten 336
Bindung broschiert
Reihe Imaginarium

Artikelnummer: 978-3-8258-4078-6 Kategorien: ,

Beschreibung

In einem Jahrhundert großer politischer und religiöser Konflikte wurde der
mythische Held Perseus zu einem bedeutenden Symbol
fürstlicher Repräsentation. Welche Faktoren bewirkten die überraschend
erfolgreiche Rezeption dieses Helden als Fürsten- und Staatsallegorie?
Warum fanden seine Taten – die Tötung der Medusa und die Befreiung
Andromedas – in der europäischen Öffentlichkeit eine so große Resonanz
und welche politischen Botschaften sollten durch diesen Mythos
kommuniziert werden? Welches Verständnis und welche Programmatik verband
sich mit der öffentlichen Präsentation dieses Helden?

Die Untersuchung weist nach, daß der Mythos selbst ideale Voraussetzungen
für neue Strategien fürstlicher Verherrlichung bot und daß die
historischen Zeitläufe rezeptionsverstärkend wirkten. Ausgehend von der
mythologischen Überlieferung wird in Analysen von Text- und Bildquellen
das Bedeutungsspektrum des Perseus als fürstliche Allegorie
aufgezeigt und die politischen Botschaften aus dem Kontext der Historie
und der politischen Ethik gewonnen. Durch die Einbeziehung des Schriftguts
zur politischen Theorie wird deutlich, daß der fürstlichen Repräsentation
in Bildern des Perseus-Mythos nicht nur eine verherrlichende Funktion
zukam, sondern sie ebenso ein bestimmtes Profil tugendhafter
Anforderungen erfüllte, um damit einen notwendigen
Legitimationsnachweis zu erbringen.

Eine mit dem Mythos rezipierte „Musenikonografie“ wird als ein wichtiger
Bestandteil in die Herrscherikonografie späterer Zeiten eingehen. Das in
Bildern der Andromeda-Befreiung ausgedrückte Taten- und Tugendspektrum
bleibt dagegen mit bestimmten historischen Entwicklungen verbunden und
avanciert besonders in den Niederlanden zu einem nationalen
„Gründungsmythos“.