Beschreibung
Die wasserpolitische Variante des Jahrhundertkonflikts
zwischen Juden und Arabern ist einer der faszinierendsten
Einzelaspekte des Nahostkonfliktes. Wie ein roter Faden
ziehen sich die Dispute um Wasserverteilung und
Wassernutzung durch die einzelnen Phasen der krisenreichen
Vergangenheit dieser Region. Im Mittelpunkt des
Ressourcenkonfliktes stehen bis 1967 der Jordan und seine
Zuflüsse, die nach dem Untergang des Osmanischen Reiches von
den Mandatsmächten verschiedenen nationalen Einheiten
zugeteilt wurden. Das hieraus entstandene Konfliktpotential
“Wasser”, sei es als Wirtschaftsfaktor oder als Politikum,
hat seitdem an Brisanz ständig zugenommen. Auch der aktuelle
Friedensprozeß hat durch die strittigen Grenzfragen einen
wasserpolitischen Hintergrund erhalten. Ein differenzierter
Blick in die Vergangenheit zeigt, wie vielschichtig die
Wasserproblematik den Nahostkonflikt bis zum heutigen Tage
mitgeprägt hat.