Beschreibung
In einer Zeit des Umbruchs der Machtverhältnisse
und der Formierung muslimischer Kollektividentitäten
verkündete der Sufi Mansur al-Hallaj eine kontroverse Lehre
spirituell-mystischer Aufrichtigkeit, kulturell-religiöser
Pluralität und gesellschaftlicher Gerechtigkeit.
Doch sein öffentliches und provokantes Engagement fand nicht
nur AnhängerInnen. Al-Hallaj geriet mitten in einen brutalen
Machtkampf am Hof des Kalifen, was schließlich zu seiner
Hinrichtung führte. Seine Mystik und sein Tod aber leben im
symbolischen Repertoire des Islam als “Märtyrium für die
Wahrheit” fort.
Yunus Valerian Hentschel forscht an der
Universität Wien, am IFK Wien und an der Yale University zu
Koran, Sufismus und islamischer Ideengeschichte.