Beschreibung
An der letzten Phase Islamisch Spaniens, am
Nasriden-Emirat von Granada, lässt sich ein Phänomen
konstatieren, das es so in der islamischen Welt bis dahin
noch nicht gegeben hatte – die Entstehung eines Staates,
der viele charakteristische Merkmale einer modernen
europäischen Nation besaß. Eingebettet in die Kultur der
Renaissance, fest verankert in der Wirtschaftswelt Süd- und
Westeuropas, entwickelte sich rund um die Rote Burg der
Alhambra ein Fürstenstaat, der mit den Handelsnationen der
Mittelmeerwelt auf Augenhöhe war und seinen
christlich-spanischen Erbfeinden jahrhundertelang zu trotzen
verstand.
Gottfried Liedl ist Philosoph und Historiker.
Seine Schwerpunkte sind die Geschichte der
M’editerran’ee sowie Wirtschafts-, Agrar- und
Ökologiegeschichte.