Beschreibung
Nacktheit wird kulturell codiert und kann in verschiedenen kulturellen Kontexten einen sehr unterschiedlichen Aussagegehalt besitzen. Ob ein nackter Körper Scham oder selbstbewusste Sinnlichkeit oder gar Schamlosigkeit zum Ausdruck bringt, hängt von zahlreichen Faktoren der Darstellung und Wahrnehmung ab. Was als nackt und natürlich gilt, ist geprägt durch das vorherrschende Menschenbild, soziale Praktiken, symbolische Formen sowie die Geschichtlichkeit des Menschen.
Der vorliegende Band versammelt die Beiträge einer Tagung, die sich mit diesen Fragen auseinandergesetzt hat. Sie fand vom 11. bis 13. Oktober 2017 als 7. Interdisziplinäre Jahrestagung des Zentralinstituts “Anthropologie der Religion(en)” an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Die Beiträge spannen einen chronologisch weiten Bogen und reichen von der Auseinandersetzung mit den ältesten menschlichen Darstellungen im Jungpaläolithikum vor etwa 36.000 Jahren bis zur zeitgenössischen Performancekunst.
Lars Allolio-Näcke ist Privatdozent für Religionspsychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Jürgen van Oorschot ist Professor für Altes Testament an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Ute Verstegen ist Professorin für Christliche Archäologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.