Beschreibung
Obwohl die deutsche Literatur verschiedenartige
Alteritätsdiskurse aufweist, die die kulturelle, religiöse,
und gesellschaftliche Differenz zwischen ,Europäern’ und
,Orientalen’ reflektieren, ist das Feld der
Orientalismus-Forschung im deutschsprachigen Raum aus
germanistischer Perspektive bislang zu wenig bestellt
worden. Die Germanistik verfügt bis heute nicht über eine
umfassende, diachron ausgerichtete Studie, welche auf Basis
einer intensiven Textanalyse die intertextuellen und
intermedialen Zusammenhänge in der Entstehung und
Weiterentwicklung der spezifischen ,Orient’-Bilder
nachvollzieht und die verschiedenen Aspekte der Etablierung
ethnischer, nationaler und zivilisatorischer Differenzen
zwischen ,Orient’ und ,Okzident’ miteinander verknüpft.
Angesichts der weltpolitischen Ereignisse und vor dem
Hintergrund des weiterhin dominanten Orientalismus-Diskurses
sowie der immer wieder herbeigeredeten These vom
Kampf der Kulturen ist eine solche Untersuchung
hochaktuell und von großer Relevanz.