Beschreibung
Im italienischen Cinquecento brechen sich ordnende
Systempoetiken Bahn. Drei maßgebliche poetologische Ansätze
sind hierbei zu differenzieren: die aristotelisierende
Gattungspoetik Minturnos, die katalogisierende Erfassung
aller Dichtungsformen Scaligers und die metaphysische
furor-Poetik Patrizis. Die Studie befasst sich mit
der Relationierung dieser Dichtungstheorien, die die
Ermöglichungsräume des literarischen Barock erschließen. Im
Zentrum der Untersuchung steht Della Poetica, deren
transzendent-mathematisch-rhetorisch ausgerichtete
Gattungskombinatorik eine Brückenfunktion zwischen
rinascimentaler Systempoetik und barocker
Inspirationstheorie einnimmt.
Carolin Hennig war von 2010 bis 2013 als
wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt “Im
Windschatten Petrarcas. Fixierung und Sprengung von
Autorität in der italienischen Lyrik der Frühen Neuzeit”
tätig.