Beschreibung
In der vorliegenden Studie, die aus der Mitarbeit des Autors in einer Arbeitsgruppe des Projekts “Soziale Stadt Annen” hervorging, wird die Geschichte des ehemaligen KZ-Außenlagers zusammen mit seiner Nachgeschichte bis in die Gegenwart untersucht. Sie setzt die vor rund 30 Jahren begonnene Erforschung des ehemaligen Lagers fort, erschließt seine Baugeschichte und stellt die Arbeit der Wittener KZ-Insassen in den Kontext der NS-Zwangsarbeit in Witten-Annen. In einem zweiten Schwerpunkt wird untersucht, wie mit dem Lagergelände selbst und der Erinnerung an das Lager seit 1945 umgegangen wurde. Es zeigt sich, dass die in Witten allgemein verbreitete Auffassung, das Lager sei 40 Jahre lang vergessen und dann durch Zufall von einer Schulklasse wieder entdeckt worden, nicht zutrifft. Ausgehend von der Arbeit der Schulklasse werden Vorschläge für einen Umgang mit der NS-Vergangenheit gemacht, der die demographischen Änderungen in der Gesellschaft ebenso berücksichtigt wie neuere Forschungsergebnisse zur Gedenkstättenarbeit.