Beschreibung
Kirchenfenster als Kunst in der Kirche können auch Kunst für
die Kirche in ihrer Zeit sein. Kirche sein erschöpft sich
nicht nur in der Begegnung mit Christus in der
Eucharistiefeier, sondern realisiert die empfangene Gnade
als Sendung in die Welt, um zur Hoffnung für die Menschen zu
werden. In der Achtung der Andersheit der Anderen begegnet
uns im Anderen der Anruf der Gnade als unbedingte Freiheit
zur Liebe für den Anderen. Es gibt dabei stets zwei
Gewinner, weil diese Begegnung mit dem Anderen von einem
Dritten als Gabe und Geber ermöglicht wird (Trias der
Liebe). Das aleatorische Farbfeld im Kirchenfenster des
Kölner Domes von Gerhard Richter kann durch seine
Farbgestaltung und Farbharmonie im einfallenden Licht als
eine strukturelle Analogie ein solches Begegnungsgeschehen
veranschaulichen. Es wird dann zum “Logo” für ein –
zumindest noch zu realisierendes – Kirchesein.
Gerhard Büttner war als Chemiker in der
Industrie tätig und hat nach seiner Pensionierung Theologie
studiert.