Beschreibung
Kontrast, Rivalität und Konfrontation – wie eintönig
wäre eine konsensuale Welt und insbesondere die Kunst
ohne Widerstreit? Im Streit manifestieren sich Polaritäten,
entladen sich Spannungen, eröffnen sich Potentiale
für Neues oder entstehen Blockaden. Strittig meint aber
auch das noch Unbestimmte, noch nicht Entschiedene,
das Anfechtbare.
Welche Formen des Streits, vom zivilisiert geregelten
zum entfesselten und eskalierten, vom Wortgefecht zum
Bildgefecht, gibt es? Wann und warum schlagen Ambivalenzen
in Kontroversen um – oder verharren im nicht
Entscheidbaren? Wie eröffnen sich im Streit Klüfte und
Übergänge zwischen Rationalität und Affekt? Welche
(medialen) Orte, welche Foren und Kanäle bilden Ventile
und geben der Austragung von Konflikten Raum – und
wie formen diese Orte wiederum den Streit?
strittig. Perspektiven des Widersetzens versammelt
Beiträge, die sich mit explosiven Auseinandersetzungen,
hitzigen Dialogen und agonistischen Präsentationsformen
befassen. Texte, die medialen Antagonismen und disparaten
Kunstformen eine Arena bieten oder untersuchen, wie sich
Streit an, in und zwischen Bildern entfacht – aber auch
Aufsätze, die Ausblicke aufzeigen, aus verhärteten Fronten
auszubrechen.
Beiträge von:
Andrey Arnold, Michael Burger, Claudia Degold/Elisabeth Hilgarth, Julia
Hölblinger, Kai Michael Kienzle, Anika Marschall, Raimund Rosarius
Interviews mit:
Christine Gaigg, Daniel Hoesl, Alexander Horwath