Adolf Stein alias Rumpelstilzchen

ab 34,90 

Gerd Stein

„Hugenbergs Landsknecht“ – einer der wirkungsmächtigsten deutschen Journalisten des 20. Jahrhunderts

ISBN 978-3-643-12646-7
Band-Nr. 2
Jahr 2014
Seiten 448
Bindung gebunden
Reihe Mediengeschichte

Artikelnummer: 978-3-643-12646-7 Kategorien: , ,

Beschreibung

Hugenbergs „Landsknecht“ wurde er genannt. Ein
„Söldner“, ein Kämpfer war Adolf Stein gewiss, und er
stand in hohem Sold. Als Chef des Deutschen Pressedienstes
hatte er in Hugenbergs Medien-Imperium die Schalthebel in
der Hand, um Hunderte von Zeitungen tagtäglich mit
Nachrichten zu versorgen, war bestbezahlter Redakteur.
Nichts ist treffender als sein stolzes Understatement: „Ich
habe nur ,Soldat gelernt‘, ich habe nur ,Zeitungsschreiber
gelernt'“. Den nächsten Krieg möglich und die Weimarer
Republik unmöglich zu machen, darum ging es ihm.

Kaisertreu prangerte er mit namentlich gezeichneten Artikeln
die Republik als einen einzigen Skandal an, unter dem
Pseudonym „A“ publizierte er entsprechende Schmähschriften
und als „Rumpelstilzchen“ veröffentlichte er von
1920 – 1935 das „Berliner Allerlei“, die Plauderbriefe,
die reichsweit Woche für Woche in etwa 30
„Provinz-Zeitungen“ und nach Jahresfrist abermals in
Buchform erschienen. Die treue Leserschaft wurde übers
Feuilleton ins Dritte Reich hineingeplaudert. Des Majors
Begier nach Krieg und Rumpelstilzchens Plauderbriefe waren
ein und dasselbe.

Rumpelstilzchen – „ein paar Jahre lang die vielleicht
größte publizistische Macht in Deutschland“. Diese
Einschätzung nahm Axel Eggebrecht vor, zeitgenössischer
Kenner der Medienbranche. Ein Phänomen, dass Adolf Stein
fast vollkommen in Vergessenheit geraten ist. Von der
Fachwissenschaft sind seine Schrittmacherdienste für Hitler
kaum, seine Dienste als einer der Steigbügelhalter für
Hindenburgs Wahl zum Reichspräsidenten überhaupt nicht
wahrgenommen worden. „Ach wie gut, dass niemand
weiß …“?