Beschreibung
Die DDR unterzog auch die sowjetische Literatur der ganzen
Strenge ihres Zensursystems – obwohl ohnehin nur erscheinen
durfte, was in der Sowjetunion veröffentlicht und dort durch
die Zensur genehmigt worden war.
Im vorliegenden Band untersucht die Autorin die
institutionellen Strukturen des Zensursystems hinsichtlich
ihrer Rolle bei der Herausgabe von Übersetzungen
sowjetischer Literatur. Sie zeigt am Beispiel kritischer
Werke der Literatur über den zweiten Weltkrieg und der
Dorfprosa, welche Kriterien für diese Zensur zensierter
Bücher in der Ära Honecker maßgeblich waren und in welcher
Weise die Rezeption dieser Bücher gelenkt und beeinflusst
wurde.
Damit wird sowohl hinsichtlich der Erforschung des
Zensursystems der DDR als auch der detaillierten
Untersuchung der kulturpolitischen Beziehungen beider Länder
in den 1970er und 1980er Jahren ein dringendes
Forschungsdesiderat erfüllt.