Beschreibung
In der römisch-katholischen Kirche schliesst eine
kanonischrechtliche Norm das Frauenpriestertum aus. Islam
und Judentum kennen keine vergleichbaren Rechtsbarrieren
beim Zugang von Frauen zu religiösen Leitungsämtern, wohl
aber gesellschaftliche Hindernisse. Solche Diskriminierungen
verstossen gegen nationales sowie internationales
Gleichstellungsrecht. In einer erstmals durchgeführten
Güterabwägung zwischen Gleichstellung und Religionsfreiheit
kommt die Autorin anhand von Modellfällen zum Ergebnis, dass
das Gleichstellungsprinzip höher zu werten ist als die
Berufung auf eine sehr lange Tradition der männlichen
Amtsausübung. Die juristische Untersuchung wird durch
Interviews mit einer katholischen Priesterin (“contra
legem”), einer Rabbinerin und einer muslimischen
Fatwa-Expertin abgerundet.
Prof. Dr. iur. Denise Buser ist
Titularprofessorin für kantonales öffentliches Recht an der
Universität Basel und freie Mitarbeiterin an der
Theologischen Fakultät in Luzern.