Beschreibung
Zwischen Säkularisation und Reichsgründung befand sich der
Katholizismus in einer Phase tiefgreifender Identitätssuche.
Armenfürsorge war dabei ein dynamisches Feld, in dem die
Kirche ihre Relevanz unter veränderten gesellschaftlichen
Bedingungen neu entdeckte. In diesem Prozess agierte der
Katholizismus keineswegs einheitlich. Spätaufklärerische und
ultramontane Kräfte präsentierten sehr unterschiedliche
Herangehensweisen und Konzepte kirchlicher Armenfürsorge. In
lokalen Fallstudien aus Regionen mit starker
spätaufklärerischer beziehungsweise ultramontaner Tradition
vergleicht der Autor die Bemühungen katholischer Akteure,
ihre theologischen Motive, ihre konkreten sozial-caritativen
Maßnahmen und das Verhältnis zu staatlichen,
philanthropischen und protestantischen Initiativen.
Dr. Christian Schröder, Theologe und
Historiker, arbeitet seit 2012 als Seelsorger im Bistum
Aachen.