Beschreibung
Die Gesundheitslehre nahm innerhalb der mittelalterlichen Theorie der Medizin eine zentrale Stellung ein, der in der Praxis der Medizin das Gesundheitsregimen entsprach. Es wandte sich in der Gestalt von Gesundheitstraktaten vor allem an den medizinischen Laien. Diese medizinischen Ratgeber dienten einer medizinischen Lebenskunst, die die Balance der sechs zu kultivierenden Fundamentalbereiche der menschlichen Natur (Licht und Luft, Essen und Trinken, Bewegung und Ruhe, Schlafen und Wachen, Füllung und Entleerung, Gemütsbewegungen) zum Ziel hatte. Diese “sex res non naturales” der antik-mittelalterlichen Diätetik besitzen auch heute noch ihre Gültigkeit.
Dr. med. habil. Dr. phil. Wolfram Schmitt ist Professor für Geschichte der Medizin und Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie in Saarbrücken.