Beschreibung
Bahnhöfe, Flughäfen, Hotels: Der Ethnologe und Anthropologe Marc Augé bezeichnet derartige Räume des Transits als Nicht-Orte und geht davon aus, dass sie ein omnipräsentes Kulturphänomen der sogenannten Übermoderne sind, welches Individuen (vorübergehend) zu Durchschnittsmenschen nivelliere. Vorliegender Band untersucht, wie dieses Kulturphänomen in Literatur und Film gespiegelt und dabei zu einem individuellen Erlebnis des erzählten Subjekts heruntergebrochen wird: Welche Raumerfahrung Nicht-Ort sammelt der Durchschnittsmensch als eine derart individualisierte Erzählfigur? Befindet sich diese automatisch an einem Nicht-Ort, sobald sie ein Hotel als Gast frequentiert? Sind Nicht-Orte tatsächlich ein genuines Phänomen der Übermoderne? Machen Literatur und Film derartige Raum-Subjekt-Konstellationen schon früher sichtbar?