Beschreibung
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Verfolgte in Österreich nur nach
und nach als NS-Opfer anerkannt, manche von ihnen sogar erst Mitte der
1990er Jahre. Ob jemand Ansprüche auf Entschädigungsleistungen anmelden
konnte, war abhängig davon, was und wen die damalige öffentliche Meinung
und Politik als entschädigungswürdig ansah: Unmittelbar nach dem Krieg
waren es politisch Verfolgte, später Juden, und erst Jahrzehnte danach
Roma und Sinti, Homosexuelle und sog. “Asoziale”. Die Analyse
lebensgeschichtlicher Interviews mit ehemaligen Mauthausen-Häftlingen
zeigt, welche zentrale Bedeutung die sukzessive Anerkennung für die
Überlebenden hat.
Melanie Dejnega
Mag. phil.,
geb. 1981 in Braunau am Inn, studierte Geschichte an der Universität Wien.
Sie ist Mitarbeiterin im “Mauthausen Survivors Documentation Project” am
Ludwig Boltzmann Institut für Historische Sozialwissenschaft (Wien) und
Promotionsstipediatin an der Graduate School in History and Sociology der
Universität Bielefeld.