Beschreibung
“Perspektive” und “Perspektivität” meinen in der Malerei Sichtachse und
Horizont und geometrisch-visuelle Konstruktion der Wirklichkeit. Als
Erzählperspektive dienen sie der Steuerung von Information und bezeichnen
ein kognitives Konstrukt. Diese konzeptuelle Grenze lässt sich jedoch
überwinden, wenn das eine Konzept zum Modell des anderen wird. In einem
historisch eingrenzbaren Zeitraum bemüht sich die erzählende Literatur um
die Imitation räumlicher Perspektivität nach dem Vorbild der Malerei.
Dabei lässt sich zeigen, dass “räumliche Perspektivität” keine
realweltlich angelegte Struktur ist, sondern vielmehr ein kulturell
erworbenes Schema der Konstruktion.