Beschreibung
Ein kleines Lob auf Stolz und Hochmut? Von Religionen wird beides als
Frevel betrachtet. In Philosophien erfährt der innere Seelenstolz eine
Aufwertung. Wenn sich Hochmut als Ausdruck geistiger Ansprüche und
Abschirmung gegen Unkultur versteht, ist er eine gute Voraussetzung für
kritische Selbstbesinnung. Ein Mangel an Würdestolz, Abstandswahrung und
einem Hochmut, der Gütemaßstäbe kennt, herrscht in der interaktiven Welt
der Medien. Statt einer “zerstreuten Identität” aus Beliebigkeiten
ermöglichte eine “symphonische Identität” einen taktvollen Stolz – und
die Fähigkeit, den Argwohn von kulturellem Anspruchshochmut heiter zu
ertragen.
Martin Doehlemann, Prof. Dr. rer. soc., Studium der Soziologie, Neueren deutschen Literaturwissenschaft und Zeitungswissenschaft in München und Zürich. Er lehrte von 1978 bis 2006 Soziologie – mit den Schwerpunkten Sozialisation und Kultur – am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster. Lebt im Chiemgau. www.martin-doehlemann.de.