Beschreibung
Die Konfrontation mit dem Tod ist eine Quelle der Religiosität. Auch wenn viele klassische Deutungsmuster ihre Selbstverständlichkeit verloren haben, bleiben die entscheidenden Momente im Umgang mit den Toten religiös gefärbt. Diese Religiosität unterscheidet sich von früheren Formen. Sowohl bei der Bestattung als auch bei der Trauer ist von einer personalisierten Form die Rede, die nicht so sehr als feststehender Inhalt sondern als Ritual zugänglich ist. In diesem Buch wird der Versuch unternommen, ritualisierter Religiosität im Umgang mit den Toten auf die Spur zu kommen. Anhand verschiedener Explorationen in den Niederlanden – einem stark säkularisierten Land, in dem zugleich viele neue Rituale zu beobachten sind – wird die Frage gestellt, wie heutige Menschen innerhalb und außerhalb religiöser Institutionen die Grenze des Todes überschreiten
Thomas Quartier (1972) doziert Ritual- und Liturgiewissenschaft an der Radboud Universität Nijmegen und arbeitet am dortigen Centre for Thanatology.