Beschreibung
Unauffällig und weitgehend unbeachtet unter den 2,6 Millionen Einwanderern mit “türkischem Migrationshintergrund” existiert in Deutschland seit einem halben Jahrhundert eine aus der Südosttürkei stammende ethnisch-religiöse Gruppe, die sich selbst als Alawî/Nusairi bezeichnet und deren Mitglieder sich als Nachfahren der von Ali und Fatima begründeten Linie der ahl al-bayt, der “Gemeinschaft des Hauses” verstehen. Mit der vorliegenden Arbeit wird erstmals ein umfassender ethnographischer Einblick in die Lebenswelt der alawitischen Migranten in Deutschland eröffnet, die Außenstehenden bisher gänzlich verschlossen war. Im Fokus der Untersuchung stehen die Wandlungsprozesse, die sich durch transnationale Beziehungsgeflechte im Bereich der religiösen Praxis, der Lebenszyklusrituale und der Heiratstrategien ergeben haben.