Beschreibung
Das so genannte Qigong Fieber war in den 1980er und 1990er Jahren die
größte Massenbewegung in der VR China nach der Ära Mao Zedong. Die
Sinologin und Chanmi Qigong Lehrerin Christine Korischek untersucht in
ihrem Buch diese Bewegung als Versuch einer Bewältigung des Traumas der
Kulturrevolution. Sie nutzt medizinanthropologische, narrative und
literarische Quellen, um die Verbindungen zwischen Kulturrevolution,
Traumatisierung und Qigong Fieber herzustellen. Ihre Anwendung des
Konzepts der sequenziellen Traumatisierung zeigen Kulturrevolution und
Qigong Fieber als Teile eines bis heute nicht abgeschlossenen
individuellen und gesellschaftlichen traumatischen Prozesses, der bis zur
aktuellen Rezeption von westlichen Psychotherapiemethoden in China reicht.
Christine Korischek ist Sinologin, Chanmi Qigong Lehrerin und
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für transkulturelle und
wissenschaftsgeschichtliche Forschung in der Psychotherapie an der Sigmund
Freud PrivatUniversität Wien.