Beschreibung
Für die Europäische Ethnologie erschließt Martin Heidelberger
ein neues Gebiet – und dies gleich in doppelter Weise. Zum
einen untersucht seine Ethnographie das »`Making«’ visueller
Dokumente kriegerischer Konflikte. Zum anderen bietet sie eine
Analyse der Funktionsweise des Bildermarktes, der die Fotografien
aufnimmt und vertreibt. Auf der Basis von zahlreichen
Beobachtungen und Gesprächen ergibt sich ein spannender
Einblick in die tägliche Arbeit von Fotografen und Redakteuren,
bei der sich soziale, politische und ethische Konflikte häufen.
Aufgrund medientechnologischer Innovationen ist diese
»`Arbeitswelt«’ zudem von einem ständigen Wandlungsprozess
betroffen. Eindrucksvoll zeigt die Forschung, welches strategische
Konzept der »`Bildermarkt Nahostkonflikt«’ insgesamt
beinhaltet: Fotografien werden zu Trägern und zu Bühnen, die
ihrerseits letztlich Konflikte »produzieren«, weil immer neue und
noch stärkere Bilder benötigt werden.
Wolfgang Kaschuba