Beschreibung
Angesichts der ambivalenten Situation des Sterbens und des Umgangs mit dem
Tod im 20./21. Jh. stellt sich die Frage nach einer erneuerten ars
moriendi.
Im Vordergrund der mittelalterlichen ars moriendi stand die spirituelle
Herausforderung für den einzelnen, sich mit der Begrenztheit des eigenen
Sterben-Müssens zu beschäftigen. Seuses und Gersons Schriften zeigen auf
dem Hintergrund ihrer Mystik, wie der Glaube Hilfestellung zu bewusstem
und erfülltem Leben und Sterben gibt. Ars moriendi als Kunst der
Gelassenheit lehrt in der Akzeptanz der eigenen Endlichkeit Wichtiges von
Unwichtigem zu unterscheiden. So ist ars moriendi zu verstehen
als ars
bene vivendi. Ars moriendi als Entscheidung für das Leben aus dem Glauben
zeigt die Perspektive für eine hoffnungsvolle Erneuerung im Umgang mit den
Fragen, die der Tod aufwirft, auf.
Peter Birkhofer, geb. 1964 in Immenstaad am Bodensee;
Studium der Theologie in Freiburg und Rom; 1991 Priesterweihe; 1991-1997
Arbeit in der Gemeindepastoral; 1997-2003 Geistlicher Mentor der
Laientheologen; Sommer 2003 Promotion mit dieser Arbeit bei Prof. Dr. P.
Walter; seit 2003 Direktor des Zentrums für Berufungspastoral, einer
Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz.