Beschreibung
Das Spielerische ebenso wie das Strategische haben Konjunktur. Dies manifestiert
sich in medialen Spielanordnungen, die zunehmend politische,
wissenschaftliche, militärische und ökonomische Handlungsfelder und
Diskurse durchdringen. Offenbar materialisiert sich strategisches Denken
und Handeln bevorzugt in der Form des Spiels. Nicht allein im Schachspiel
oder im klassischen Kriegsspiel finden sich enge Verbindungen von Spiel
und Strategie, sondern auch in Trainingsprogrammen für Manager, in
Stadt- und Geschichtssimulationen oder in aktuellen Computerprogrammen,
die im Bereich der Terrorismusbekämpfung zum Einsatz
kommen. Damit ist das Strategiespiel mehr als “nur” ein
Spiel, es ist längst
ein Bestandteil gesellschaftlicher Steuerungstechniken. Es dient der Entscheidungsfindung
in kritischen Situationen, es soll das Denken schulen
und fordert uns zur Selbstoptimierung auf und zur Adjustierung an gesellschaftliche
Handlungsschemata, Normen und Ideologien. Strategiespiele
suggerieren Kontrolle, Regierbarkeit und den Erfolg (in der Politik, im
Beruf, im Sport) durch “richtiges” Denken. Die Aufsätze in
diesem Band
schließen an aktuelle Forschungspositionen insbesondere der Medientheorie,
der Diskursanalyse und der Gouvernementalitätsforschung an
und lenken den Blick auf die Entwicklung von historischen strategischen
Spielformen wie dem Hellwig’schen Kriegsspiel bis hin zu populären Computerspielen
wie SimCity, Command&Conquer oder Civilization.
Mit
Beiträgen
von Markus Stauff, Ramón Reichert, Rolf F. Nohr, Sebastian Deterding,
Stefan Werning, Serjoscha Wiemer, Gunnar Sandkühler und Leander Scholz.