Intellektuelle – zwischen Dissidenz und Legitimierung

ab 24,90 

Ulrike Auga

Eine kulturkritische Theorie im Kontext Südafrikas

ISBN 978-3-8258-0927-0
Band-Nr. 4
Jahr 2007
Seiten 384
Bindung broschiert
Reihe African Connections in Post-Colonial Theory and Literatures

Beschreibung

Die Autorin entwirft eine neue, allgemein anwendbare kulturkritische
Theorie der Intellektuellen, die deren herkömmliche Definitionen auf
verschiedenen Ebenen gründlich überarbeitet. Sie zeigt im
südafrikanischen Kontext paradigmatisch, wie Intellektuelle in nationalen
Diskursen nicht nur dissidentische (widerständische und/oder entwerfende),
sondern auch legitimierende Funktionen besitzen, diese bisweilen sogar
austauschen und wie sie in postnationalen Gemeinschaften vor neuen
(Repräsentations-)aufgaben stehen. Ihre Darstellung basiert dabei auf
einer eigenen, kritischen Geschichtsschreibung der ANC-Kulturpolitik und
ihrer nationalen Instrumentalisierung. Nachdem Kultur im nationalen
Befreiungskampf als „Waffe“ verordnet worden war, sollte diese nach dem
Ende der Apartheid zum „Nation Building“ dienen. Ulrike Auga macht
sichtbar, dass der Globalisierungsprozess dem nationalen Projekt bereits
entgegenwirkt und neue lokale und transnationale Gemeinschaften an
Bedeutung gewinnen. Dabei setzt sich die Autorin nicht vordergründig mit
der kulturpolitischen Praxis auseinander, sondern unterstreicht die
homogenisierende Kulturalisation durch den Nationalstaat. Hier verortet
sie ihre Kritik und Theoretisierung der Positionen männlicher und
weiblicher Intellektueller.


Ulrike Auga, Kulturtheoretikerin und Theologin, lebte
längere Zeit in Johannesburg, Bamako und Jerusalem und ist heute
Lehrstuhlinhaberin für Theologie und Geschlechterstudien an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Sie publiziert in den Bereichen
Kulturwissenschaft, Geschlechtertheorie und Religionskritik.