Beschreibung
In der Ethik ist seit geraumer Zeit eine Wiederkehr
des Interesses am sittlich Guten gegenüber der lange vorherrschenden
Orientierung am moralisch Richtigen zu verzeichnen. Denn auch
deontologische, auf Pflichten und Rechte bezogene Moralkonzeptionen
beruhen auf tiefer liegenden Vorstellungen vom guten Leben. Eine Ethik des
Guten kann tugendethisch auf sittlich qualifizierte Fähigkeiten und
Eigenschaften gerichtet sein, oder aber sich güterethisch der Frage nach
erstrebenswerten Zielen, Werten, Lebensformen oder Ressourcen widmen, wie
sie vor dem Hintergrund der Idee des “höchsten Gutes” in der Tradition
christlicher Ethik eine prominente Stellung hatte. Die Beiträge dieses
Bandes diskutieren Voraussetzungen, Reichweite und Konsequenzen einer
Reformulierung der güterethischen Perspektive heute.