Beschreibung
Bevölkerungsrückgang und Arbeitslosigkeit, Lebensmittelskandale
oder die Frage nach dem Einsatz von ausländischen Erntehelfern statt
einheimischen Ein-Euro-Jobbern in der Landwirtschaft bestimmen die
Debatte über Land und Landwirtschaft in den verschiedenen Medien. Dorf
und ländlicher Raum sowie Landwirtschaft selber allerdings spielen in der
öffentlichen Diskussion eine eigentümlich reduzierte Rolle. Wenn es dann
noch um die ländliche Entwicklung in Ostdeutschland geht, wird in Presse
und Fernsehen oft lediglich ein negativer Entwicklungstrend vermittelt.
Blickt man jedoch deutlicher hin, zeigen sich neben problematischen
Arbeits- und Lebensverhältnissen auch funktionierende Betriebe in der
Landwirtschaft und Dörfer, die vom Zuzug gekennzeichnet sind. Eines dieser
Dörfer – Brodowin – beherbergt einen ökologischen Landwirtschaftsbetrieb, der
mit 1250 ha einer der größten in Deutschland ist. Unter dem Thema “Zwischen
Ökonomie und Ökologie. Zum Problem der wirtschaftlichen, sozialen und
kulturellen Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft: Das Beispiel Ökodorf
Brodowin” galt unser Interesse der Frage, ob das idyllische, mit ökologischem
Anspruch gepaarte Bild von der gelungenen “Wende” auf dem Land die tatsächliche
Realität des “Ökodorfes” widerspiegelt und ob Elemente davon für die
Entwicklung anderer Orte im ländlichen Raum genutzt werden können.