Beschreibung
Was bedeutet es, von Frauen als Opfern des Patriarchats, von Gewalt, in
Nationalsozialismus und Kriegen, ihrer Kultur oder von Frauenhandel zu
sprechen? Wie wirkt sich Opfer-Rede auf die Bezeichneten aus? Wie
beschreiben sie selbst ihre Situation? Wie verhält sich die Rede von
Opfern als mit einem Beherrschungsdefizit behafteten Personen zum
Opfer-Bringen als sozialer Tugend und zum Opfer im religiösen Sinn? Wie
sind letztere Konfigurationen des Opfers mit Weiblichkeit verknüpft?
Dieses Buch arbeitet feministisch-theologische wie säkulare feministische
Opfer-Kritik auf und liest sie zusammen mit in einer empirischen Studie
unter NGO-Frauen in Österreich und auf den Philippinen gewonnen Einsichten
zur alltagspraktischen Bedeutung des Opfer-Begriffs. Die Analysen münden
in Reflexionen über eine ethisch angemessene Opfer-Rede.
Maria Katharina Moser, Dr. theol., geb. 1974, studierte
Theologie in Wien und interkulturelle Frauenforschung in Manila, war
doc-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,
derzeit Assistentin am Lehrstuhl für Sozialethik und Praktische Theologie
an der Universität des Saarlandes. Ihre Dissertation wurde mit dem
Elisabeth-Gössmann-Preis der Kath.-Theol. Fakultät Graz ausgezeichnet.