Beschreibung
Das endgültige Verschwinden der Institution “Tempel” im
jüdisch-christlichen Kontext nach der Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr. hat
neben der Neuakzentuierung des synagogalen Lebens im Frühjudentum und der
Entwicklung eigener Gottesdienstformen im jungen Christentum auch zu
entscheidenden und weitreichenden theologischen Neukonzeptionen auf beiden
Seiten geführt. Im rabbinisch-jüdischen Denken kam der Erwählungstheologie
eine völlig neue Bedeutung und Qualität zu, im Christentum begann man sich
überhaupt mit der Frage des “Volk-Gottes-Seins” und den damit verbundenen
Ansprüchen auseinander zu setzen. Die Beiträge dieses Bandes entspringen
einem Symposion, das an der Universität Innsbruck unter Beteiligung von
Bibelwissenschaftern, Judaisten, Liturgiewissenschaftlern und
Systematikern abgehalten wurde.
Andreas Vonach ist Professor für Alttestamentliche Bibelwissenschaft
am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie an der Katholisch-Theologischen
Fakultät der Universität Innsbruck und Sprecher des Forschungszentrums “Synagoge und
Kirchen”.