Beschreibung
Die Frage nach einer gemeinsamen Mitte, die alle Religionen miteinander
verbindet, stellt sich in unserer Zeit mit besonderer Dringlichkeit. Sie
läßt sich nicht allein mit Bemühungen um ein allgemeines Weltethos
beantworten, so wichtig Versuche, die in diese Richtung gehen, auch sind.
Reinhard Leuze sieht die Eigenheit des Religiösen in einer Bewegung, die
über alles Vorfindliche hinausgeht und erst da zur Ruhe kommt, wo sie ihre
Entsprechung in einer göttlichen Offenbarung oder einer Erleuchtung
findet. In diesem Zusammenhang wird die große Einheit deutlich, welche die
Religionen trotz aller Unterschiede zusammenführt. Diese Einheit hebt die
Differenzen der verschiedenen Glaubensweisen nicht auf, sie weist ihnen
nur die angemessenen Proportionen zu. Sie schließt eine Wertung der
einzelnen Religionen nicht aus, sondern macht sie im Grunde erst möglich.