Beschreibung
Obwohl die grundsätzliche Legitimation der Lebensspende-Nierentransplantation als therapeutische Alternative
bei Niereninsuffizienz heute nicht mehr in Frage steht, werden in der Öffentlichkeit und von Betroffenen nach
wie vor eine Vielzahl neuralgischer Fragen zur Praxis der Nierenlebendspende diskutiert: Ist es erlaubt, den
Lebendspender für sein Organ zu bezahlen? Warum dürfen sich nur sehr nahe stehende Personen spenden?
Beruht die Entscheidung zur Lebendspende wirklich auf Freiwilligkeit? Welche gesundheitlichen Risiken muss
der Lebendspender befürchten? … Das Buch befragt daher zunächst Medizin, Psychologie und Recht, was sie zu
einer humanen Praxis der Lebendspende-Nierentransplantation beizutragen haben. Nach einem historischen
Gang durch die theologische Bewertung der Lebendspende seit ihrem Aufkommen als Therapiemethode in den
1950er Jahren werden dann besonders aktuelle ethische Einzelfragen und Probleme reflektiert. Diskutiert wird
hier u.a. sowohl das Konzept des `Rewarded gifting’ wie auch die Gestaltung eines ethisch-psychologischen Ver-
fahrens zur Evaluation der Spenderentscheidung.
Mark Achilles, Dr. theol., studierte katholische Theologie und Religionspädagogik in München
und Jerusalem. Von 1999- 2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Moraltheologie der
Ludwig-Maximilians-Universität München und ist seit 2004 Leiter des Münchner Bildungswerks.