Beschreibung
Verfassungsgeschichte wird aus sozialgeschichtlicher Sicht
betrachtet. Zentral ist die Überlegung, dass Verfassungen,
die in der vorindustriellen bürgerlichen Gesellschaft
entstanden sind, sich trotz industrieller Revolution und
entstehender Klassengesellschaft behauptet und sogar im
demokratischen Sinne entwickelt haben. Die Erklärung für
diese Kontinuität im sozialen Umbruch wird in einem
Funktionswandel gesehen: Dokumente der Volkssouveränität
werden zu Geschäftsordnungen für den Staatsbetrieb; sie
fordern nicht mehr die Emanzipation, sondern die Integration
unterprivilegierter Klassen.