Reformatio vitae: Johann Jakob Fabricius (1618/20-1673)

ab 29,90 

Harm Klueting

Ein Beitrag zu Konfessionalisierung und Sozialdisziplinierung im Luthertum des 17. Jahrhunderts

ISBN 978-3-8258-7051-0
Band-Nr. 9
Jahr 2003
Seiten 464
Bindung gebunden
Reihe Historia profana et ecclesiastica

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Beschreibung

Der lutherische Pfarrer Johann Jakob Fabricius gehörte zu
denen, die sich der immanenten Problematik der lutherischen
Rechtfertigungslehre bewußt wurden und Luthers „Reformation
der Lehre“ durch eine „Reformation des Lebens“ vollenden
wollten. Aus diesem Ansatz gingen seine radikale Bußpredigt
und kritische Schriften hervor, die 1649 zu seiner
Verdrängung aus dem Pfarramt im westfälischen Schwelm
führten. Danach geriet er in den politischen Streit um das
„ius vocandi“ und das Kirchenregiment in den
kleve-märkischen Ländern zwischen dem Kurfürsten Friedrich
Wilhelm von Brandenburg und den kleve-märkischen
Landständen, bei dem er nur noch eine Art Spielball war. Die
Landstände, die dem Kirchenregiment des Kurfürsten
widersprachen, stempelten den vom Kurfürsten unter
Beanspruchung des Kirchenregiments in sein Schwelmer
Pfarramt wieder eingesetzten Fabricius als außerhalb des
Westfälischen Friedens stehenden Schismatiker ab und konnten
auf dem Landtag von 1653 seine endgültige Entlassung
durchsetzten. Dieses Buch sucht erstmals das Leben des
Fabricius umfassend darzustellen und seine Theologie vor
allem anhand seines im „Schwelmer Kirchenstreit“
unbeachtet gebliebenen theologischen Hauptwerks von 1649 zu
rekonstruieren.


Der Verfasser, Professor an der Universität zu Köln, ist Allgemeinhistoriker
mit dem Schwerpunkt „Geschichte der Frühen Neuzeit“, Kirchenhistoriker mit
Arbeiten zum Reformiertentum, zum Luthertum und zum Katholizismus und
ordinierter evangelischer Theologe.