Kalumbas Fest

ab 19,90 

Peter Probst

Lokalität, Geschichte und Rituelle Praxis in Malawi

ISBN 978-3-8258-6981-4
Band-Nr. 19
Jahr 2005
Seiten 376
Bindung broschiert
Reihe Beiträge zur Afrikaforschung

Artikelnummer: 978-3-8258-6981-4 Kategorien: , ,

Beschreibung

Im Sommer 1994 fand in dem Dorf Kalumba südlich von
Malawis Hauptstadt Lilongwe die Initiation des neuen
Dorfoberhauptes in den lokalen Maskenbund Nyau statt. Auf
der Grundlage einer eingehenden Beschreibung des Festes
analysiert die Studie das schwierige Verhältnis von Heimat
und Handlung im Kontext der rezenten Debatte von
Globalisierung und Moderne. Ausgerichtet auf die
performativen Prozesse der Herstellung von Lokalität gibt
„Kalumbas Fest“ dieser Debatte nicht nur neue theoretische
Impulse. Anschaulich geschrieben, vermittelt die Studie
auch einen wertvollen Einblick in die dörfliche Lebenswelt
einer von tiefen kolonialen und postkolonialen Brüchen
geprägten Gesellschaft.

Panoramafoto oben: Nyau Maskenfigur Kamvulumvulu (der Wirbelwind) bei einem Begräbnis, Luwengwa, Kachindamoto
District, Malawi 2004 (Foto: Douglas Curran); Foto unten: Nyau Maskenfigur „Atsale Adzamange“, Kalindiza Village, Malawi
2004 (Foto: Douglas Curran)

Kalumbas Fest verortet ein Stück afrikanische Lebenswirklichkeit im Kontext der kulturwissenschaftlichen
Debatte über Globalisierung und Lokalisierung. Auf der Ebene der Ethnographie vertieft die Studie das
Verständnis der rituellen Dynamik im südöstlichen Afrika durch die Analyse der Verschränkung und unter-
schiedlichen Entwicklung eines für die Region wichtigen rituellen Komplexes. Auf der Ebene der Theorie
erweitert die Studie die Debatte der Globalisierung und Lokalisierung um das Thema Heimat und Öffentlichkeit
und konturiert damit wichtige Perspektiven für ein noch junges Forschungsfeld. Auf der Ebene der Text-
produktion schließlich gelingt es der Arbeit durch die Komposition der einzelnen Argumentationsstränge den
vielfach lediglich beschworenen Einfluss des Globalen im ethnographischen Detail aufzuzeigen und damit den
Wert und den Erklärungsgewinn der verwendeten theoretischen Modelle auch für den Leser nachvollziehbar zu
machen.

Peter Probst ist Professor für African Art und Anthropology an der Tufts University in Boston, USA. Seine Themenschwer-
punkte sind Ritual, Moderne, Medien und Globalisierung.
Von 1998 bis 2004 unterrichtete er Ethnologie und visuelle Kultur an der Universität Bayreuth und war Mitglied des
Kulturwissenschafltichen Forschungskollegs „Lokales Handeln in Afrika im Kontext globaler Einflüsse“ (SFB/FK 560).
Er ist u.a. Autor und Mitherausgeber der Bände „Between Resistance and Expansion. Explorations of Local Vitality in
Africa“, Münster 2004: Lit-Verlag (zusammen mit Gerd Spittler) und „African Modernities. Entangled Meanings in Current
Debate“, London/New York 2002: James Currey & Heineman (zusammen mit Jan-Georg Deutsch und Heike Schmidt).