Beschreibung
Dieses Buch thematisiert wie Menschen ihre Erfahrungen mit
chronischer Krankheit und Organwechsel in ihren Erzählungen
weitergeben. Der Erzählforscherin geht es dabei nicht um den
objektiven Verlauf eines Krankheitsgeschehens. Ihr Interesse
konzentriert sich vornehmlich auf die Muster des Erzählens,
die nicht nur als gegenwärtige Kommunikationsformen
angesehen werden, sondern in ihren historischen und
kulturellen Voraussetzungen als Formen des individuellen und
kollektiven Bewusstseins analysiert werden. Grundlage ihres
Forschungsansatzes ist die These, dass es, um den Menschen
in seiner Geschichte, in seinen Handlungen und Erzählungen
zu verstehen, notwendig ist, die Geschichte im Menschen zu
kennen. Denn zwischen subjektiver, persönlicher und
kollektiver Geschichte besteht immer eine dialektische
Wechselbeziehung.
Oliva Anna Wiebel-Fanderl, PD Dr. phil.
habil. Dr. theol., Studium der Deutschen und Vergleichenden
Volkskunde, Katholischen Theologie, Musikwissenschaft und
Religionswissenschaft in München, Passau und Wien. Dr. phil.
1981, Dr. theol. 1991, Habilitation 2001.
Forschungsschwerpunkte: Frömmigkeits-, Friedens-, Erzähl-
und Medikalkulturen, Glücks- und Gesundheitssstrategien.