Kulturelle Räume – räumliche Kultur

ab 20,90 

Brigitta Hauser-Schäublin, Michael Dickhardt (Hg.)

Zur Neubestimmung des Verhältnisses zweier fundamentaler Kategorien menschlicher Praxis

ISBN 978-3-8258-6799-4
Band-Nr. 10
Jahr 2003
Seiten 280
Bindung broschiert
Reihe Göttinger Studien zur Ethnologie

Artikelnummer: 978-3-8258-6799-4 Kategorien: ,

Beschreibung

Das Verhältnis von Raum und Kultur wird zunehmend
fragwürdig. Erschienen Kulturen lange Zeit fest in Räumen
verankert, so haben Globalisierung und Postmoderne
dazu geführt, dass Raum und Kultur selbst in der
Alltagserfahrung schon längst nicht mehr eindeutig
aufeinander verweisen. Die feste Verbindung einer Kultur mit
ihren definierbaren Territorien und Orten löst sich
zusehends – ein Phänomen, das oft mit Schlagworten wie
Entterritorialisierung oder Entörtlichung benannt wird. Doch
wenn Kultur nicht mehr einem Raum zugeordnet werden kann und
wenn Räume in ihrer Bedeutung für Kultur vieldeutig
werden –
wie kann ihr Verhältnis dann sinnvoll bestimmt werden, um
die räumliche Dimension des Kulturellen und die kulturelle
Dimension des Räumlichen beschreibbar zu machen? Die Autoren
und Autorinnen dieses Bandes versuchen vor diesem
Hintergrund, aus einer ethnologischen Perspektive das
Verhältnis zwischen Raum und Kultur auf der Grundlage
empirischer Studien aus Bali, Neuguinea, Indien, Indonesien
und Fidschi zu bestimmen. Es zeigt sich dabei, dass
Entterritorialisierung und Entörtlichung keineswegs zu einer
Enträumlichung des Kulturellen führen: Das Räumliche ist und
bleibt fundamental für das Kulturelle, als konkreter Ort
genauso wie als formendes Moment menschlicher Praxis. Raum
und Kultur sind nach wie vor nur in ihrer wechselseitigen
Bezogenheit zu verstehen, auch wenn sie in ihrem Verhältnis
zueinander neu bestimmt werden müssen.