Beschreibung
Seit der Antike ruht das komische Potential der europäischen Komödie in
der Hauptsache auf den Schultern einer Zentralfigur, die für das Wiener
Volkstheater eine unbestrittene Bedeutung erlangte, so dass sich alle
Vertreibungsversuche $ a$ la Gottsched als wenig fruchtbar erwiesen. Die
vorliegende Studie widmet sich unter sozial- und kulturgeschichtlichem
Gesichtspunkt den mannigfaltigen Bemühungen von Wiener Theaterleitern
und Autoren des 18. Jahrhunderts, für die Gestaltung der komischen
Zentralfigur ein innerhalb der aktuellen poetologischen Diskussion gültiges
Konzept zu entwickeln. Gegenstand der Betrachtung ist dabei vor allem die
Entwicklung der komischen Zentralfigur von einem episodisch
auftretenden, passiv-komischen “Lustigmacher” zu einem aktiv-komischen
“Spielmacher” nach Art antiker Dienerfiguren.