Beschreibung
Als die deutschen Bischöfe 1958 das Hilfswerk Misereor “gegen Hunger und
Aussatz in der Welt” gründeten, war es weltweit das erste seiner Art. Die
katholische Kirche in Deutschland reagierte damit auf Herausforderungen
der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der die Soziale Frage begann, eine
internationale Dimension anzunehmen. Der Versuch der Mobilisierung von
Aufmerksamkeit für die Länder der Dritten Welt konnte jedoch nicht mehr
allein durch den Verweis auf die christliche Tradition katholischer
Prägung gelingen. Das autoritative Vermitteln von moralischen Inhalten war
in eine Krise geraten. Wie kann eine kirchliche Organisation in einer
säkularen Gesellschaft funktionieren?
Hans-Gerd Angel, M. A., Dr. theol., Privatdozent an der
Kath.-Theol. Fakultät der Universität Münster