Beschreibung
“Diejenigen jedoch, welche sich Mir […] in den
Weg stellen, zerschmettere ich.”
Warum diese Option Wilhelm II., wenigstens aus der
Retrospektive, nicht mehr ist als eine martialische Geste
gegenüber den tief greifenden Rissen des Zweiten
Kaiserreiches, wird in einem in Mosaikform gebotenen
Szenarium in zwanzig Abschnitten präsentiert. Ins Bild
kommen soziale Verhältnisse der Epoche – das Leben in
Ostelbien, den Großstädten, die Lage der Frauen, der Geist
von Bildung und Ausbildung. Beachtung findet auch der
technisch-wirtschaftliche Aufstieg, der nicht zuletzt mit
einer politisch kontroversen Ausrichtung des Reiches
einhergeht: nach Innen dem Festhalten an einem
Gottesgnadentum, nach Außen dem Eintritt in Kolonial- und
Weltpolitik (Bs. Südwestafrika). Angesprochen sind ferner
die Strömungen der Moderne, bis hinein in die
Friedensbewegung, die zwar das “Andere” sichtbar machen,
gleichwohl den Weltenbrand 1914/18 nicht verhindern
(können), der, wie mit Dehio argumentiert wird, einen Bogen
bis zum Jahr 1945 und – ggfs. weiter – bis zur Gegenwart
zu räsonieren aufgibt.