Beschreibung
Rheindahlen ist durch reiche Artefaktfunde und zahlreiche fossile Böden im
Löss wohlklingender Name für den Prähistoriker und Quartärgeologen. Das
bisherige Alter der Hauptfundschichten, Frühwürm und Eem, stand durch ein
halbes Jahrhundert intensiver Forschungszeit unverrückbar. Neue
Untersuchungen, die den gesamten niederrheinischen Raum einbeziehen,
lassen diesen Hauptfundkomplex eine ganze Glazialperiode älter werden.
Die drei fossilen braunen Böden – bisher auf drei Interglaziale und zwei
Glaziale verteilt – gehören einem einzigen Interglazialkomplex an, dem
vorletztglazialen Erft-Solkomplex. Was bisher als einer der
umfangreichsten Ausschnitte im rheinischen Löss galt, wird zu einem
schmalen Zeitfenster zwischen etwa 190.000 – 250.000 Jahren vor heute, der
an Fundreichtum seinesgleichen sucht.
Als Beleg für diese Einstufung dienen unverwechselbare lithologische,
pedologische und mikropedologische Eigenschaften der Einzelglieder des
Erft-Solkomplexes, weltweiter paläomagnetischer Vergleich und eine
großräumig angelegte Neueinschätzung der reichen prähistorischen Funde.