Beschreibung
Alle religionssoziologischen Umfragen zeigen, dass die meisten
Zeitgenossen im weiteren Sinn religiös sein wollen, auch wenn sie sich mit
den Lehren der Kirchen nur mehr zum Teil identifizieren können. Sie
befinden sich in einem dynamischen kulturellen Lernprozess. “Religion ja,
aber keine kirchlichen Monopole”, lautet ein Bekenntnis.
So ist seit längerem neben der Kirchenreligion ein “Kultur-Christentum”
bzw. eine “Kultur-Religion” im Entstehen. Darin werden die Kulturleistungen
des Christentums mehrheitlich positiv eingeschätzt: Baukunst, Musik,
Malerei, soziale Einrichtungen. Aber auch von den ethischen Zielwerten der
allgemeinen Menschlichkeit möchte man sich nicht trennen.
Anton Grabner-Haider, geb. 1940, Theologe und Philosoph, Prof. für
Religionsphilosophie an der Universität Graz.
Susanna Berndt, geb. 1971, Studium der Philosophie und Kunstgeschichte,
arbeitet als Redakteurin in Wiesbaden.