Beschreibung
Der Widerstand gegen die deutsche Besatzung gilt als Gründungsmythos der
italienischen Republik nach 1945. Angesichts des Jahrzehnte währenden
öffentlichen “Vergessens” weiblicher Widerstandserzählungen fragt die
Autorin nach den geschlechterideologischen Kodierungen von Erinnerung. In
welchen Kategorien wurde den Widerstandskämpferinnen öffentlich gedacht?
Wie sahen Alternativen zur kanonisierten Darstellung der Partisaninnen
aus? Anhand von Selbstzeugnissen aus der römischen Resistenza analysiert
die Autorin die Grenzverwischungen oder -verhärtungen männlich-weiblicher
(Selbst-)Wahrnehmung.
Britta Voß arbeitet derzeit in einem
Forschungsprojekt an der LMU München zur nationalen Identitätspolitik,
Multikulturalität und Migration in Spanien seit der Transition.