Beschreibung
In Ländern, die eine diktatorische Vergangenheit hinter sich haben,
besteht häufiger die Versuchung, Geschichte zu instrumentalisieren als in
Ländern, die auf lange und festgefügte Freiheitstraditionen zurückblicken
können. Allzu oft färbt man in jungen Demokratien die Nationalgeschichte
außerordentlich patriotisch ein, um die Taten zu übertünchen, auf die das
betreffende Land nicht stolz sein kann. In den vorliegenden Beiträgen
gehen die Autorinnen und Autoren auf Geschichtsbilder ein, die in
Russland, der Ukraine, im Baltikum, in Spanien, Deutschland, Polen, Ungarn
und Rumänien vergangene und gegenwärtige kollektive Wahrnehmungen
beeinflussen. In diesen postdiktatorischen Ländern lassen sich
hinsichtlich der Geschichtsschreibung zahlreiche Ähnlichkeiten, aber auch
Unterschiede feststellen.
Katarzyna Stoklosa is Assistant Professor in the Institute of Border Region
Studies at the University of Southern Denmark.